Dieses Virus, beziehungsweise diese Krankheit, kam mit vielen Namen zu uns.
COVID19, Corona, Coronavirus, SARS-CoV-2.
Anfänglich, mit zunächst geringem Interesse, wurde der Ausbruch dieser neuen Krankheit in China, Wuhan, beobachtet. Die Nachrichten aus dieser Region wurden von Woche zu Woche bedrohlicher und die Entwicklung dort fing langsam an, in unser Bewusstsein zu sickern.
Auch in das unserer Politiker.
Der allgemeine Tenor war aber, dass wir hier gut vorbereitet sind und alles unter Kontrolle haben. Machen Sie sich keine Sorgen.
Mittlerweile wurde das öffentliche Leben in den betroffenen Regionen in China komplett heruntergefahren. Totale Ausgangssperre!
Sollten wir uns doch Sorgen machen?
Es begann sich auszubreiten, das Virus.
Einige asiatische Länder waren betroffen, mehr oder weniger stark.
Erste Kreuzfahrtschiffe wurden nach Ausbruch der Krankheit an Bord unter Quarantäne gestellt. Die verzweifelten Passagiere durften nicht an Land gehen. In einigen wenigen Fällen irrten diese Schiffe über die Weltmeere, weil ihnen das Anlegen in einigen Häfen verboten wurde.
Und dann tauchten die ersten Fälle in Europa auf.
Wenige zunächst, bald aber sprunghaft ansteigend.
Insbesondere in Italien, wo sich teils apokalyptische Szenen abspielten und während ich dies hier schreibe, noch abspielen.
Machen Sie sich keine Sorgen.
Wir sind gut vorbereitet und unserer Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt.
Nun ist es hier, das Virus. In Deutschland und in allen Ländern Europas.
Und das mit dramatischen Folgen.
Die zunächst heftig diskutierten, drastischen Maßnahmen, wie zum Beispiel die verhängten Ausgangssperren, fanden nun auch in vielen Ländern Europas Einzug. Und im Fahrwasser dieser Katastrophe versuchen einige Regierungen weitreichende Befugnisse für sich zu installieren, die wieder zurückzunehmen teils schwer bis unmöglich erscheint. Diese Regierungen erhalten dadurch fast diktatorische Macht. Willkommen in der EU.
Was bedeutet diese Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen für mich persönlich?
Nun, ich habe diese Entwicklung auch unterschätzt. Ich habe immer gedacht, dass es schlimm werden könnte, aber nicht so, wie es jetzt tatsächlich gekommen ist.
14 Tage vor den Kita- und Schulschließungen sind wir noch für ca. 10 Tage in den Urlaub auf Fuerteventura geflogen. Von dort aus, bei schönem Wetter und Strandurlaub, haben wir die Entwickungen in Europa und insbesondere Deutschland täglich, ach was, stündlich verfolgt.
Irgendwann wurde uns klar: das wird sehr schlimm, auch in unserer Heimat. Und so kam es dann auch. Die Zahlen der Infizierten stiegen von Tag zu Tag. Die Maßnahmen zur Eindämmung dieser Epidemie in Deutschland wurden immer restriktiver. Wir sind quasi in letzter Minute zurück geflogen, denn am nächsten Tag wurde in Spanien eine Ausgangssperre verhängt, die zum Beispiel Touristen dazu zwang, im Hotel zu bleiben. Keine Spaziergänge, kein Strand, Flüge wurden gestrichen.
Wieder zu Hause wurden wir mit der Situation konfrontiert, dass die Kitas und Schulen geschlossen wurden und wir nur noch im Home Office arbeiten durften. Außerdem gibt es nun eine quasi Ausgangssperre, die sich Kontaktverbot nennt. Man sollte sich so wenig wie möglich draußen aufhalten. Alle Geschäfte, außer Lebensmittelläden sind natürlich auch geschlossen.
Das stellte uns vor die Herausforderung, unser Leben neu zu organisieren.
Im Ergebnis teilen wir uns jetzt die Betreuung unserer beiden Kinder (2/6).
Ich arbeite nachmittags, meine Partnerin am Vormittag. Für mich bedeutet das, dass ich quasi nur noch halbtags arbeiten kann. Für meine Partnerin fällte der Verlust eher gering aus. Da ich Gleitzeit habe, werde ich, je nach dem wie viele Wochen oder Monate die erlassenen Maßnahmen gelten, ziemlich weit in die negativen Stunden rutschen. Diese werde ich unmöglich wieder nacharbeiten können. Das heißt für mich, dass ich letztendlich diese Zeit als unbezahlte Abwesenheit deklarieren muss, und somit ca 50% Gehaltseinbußen haben werde.
Wir sind sehr gespannt, wie es uns in den weiteren Wochen ergehen wird.
Ein Kommentar
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